Diversity Design: Wie integratives Design mehr Vielfalt in den Alltag bringt

2024 | 7 MIN LESEZEIT

Von Vorurteilen über Barrierefreiheit bis zu partizipativen Prozessen

Diversity ist in aller Munde. Viele Unternehmen setzen bereits auf Diversity-Manager:innen, um eine vielfältige Arbeitswelt zu gestalten. Dabei darf Design als integraler Bestandteil dieses Prozesses nicht vernachlässigt werden. Denn durch inklusives und vielfältiges Design wird das Konzept der Vielfalt greifbarer, überhaupt sichtbar und allumfassend. Aber was bedeutet Diversity Design überhaupt? Lasst uns das anhand eines einfachen Ansatzes erklären: Diversity Design in leichter Sprache.

Was bedeutet Diversity Design?

Diversity Design bedeutet, dass bei der Gestaltung von Produkten, Websites, Räumen oder Grafiken die Bedürfnisse und Wünsche aller Menschen berücksichtigt werden. Egal ob jung oder alt, mit oder ohne Behinderung, unabhängig von Hautfarbe oder Kultur – alle sollen sich angesprochen fühlen und problemlos mit den Dingen interagieren können.

Unsere 5 Kernprinzipien von Diversity Design

Wir setzen auf das Zusammenspiel von 5 Kernprinzipien, um einen möglichst umfassenden Zugang zu inklusiver Gestaltung zu finden. Je nach Anforderung und Projekt können aber auch einzelne Prinzipien separat angewendet werden und bereits einen großen Mehrwert für mehr Diversität bringen.

1. VISUELLES DESIGN

Wir achten auf inklusive Gestaltung. Bei der Bild- und Grafikauswahl achten wir auf Vielfalt und Repräsentation. Ein gutes Beispiel ist unsere KI-generierte Imagekampagne für die FH Erfurt, die kulturelle Diversität innerhalb einer vorgegebenen Altersgruppe darstellt. Auch neutrale Charaktere, wie die in unserem Diversity Calender, die keinem Geschlecht, keiner Kultur und keinem Alter zugeordnet werden, zeigen, wie Vielfalt ohne die Bedienung von Klischees, umgesetzt werden kann

2. SPRACHE

Wir verwenden, wo es geht, verständliche und immer respektvolle Sprache. Gerade im Deutschen neigen wir oft zu komplexen Sätzen. Leichte Sprache macht Inhalte für alle verständlich. Abhängig vom Kontext sind auch Mehrsprachigkeit oder genderneutrale Sprache ein wichtiges Tool, um mehr Menschen zu erreichen. Auch mal auf ein cooles Wortspiel zu verzichten und manchmal trockener, dafür aber einfacher zu schreiben, ist für uns als Kreativagentur nicht immer der leichtere Weg. Deswegen gilt es hier, wie auch in allen Bereichen, einen eigenen Weg zu gehen, der zu den Werten des Unternehmens aber auch zum Unternehmenszweck passt.

3. DIGITALITÄT

Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit sind heute zentrale Themen, vor allem seit der Barrierefreiheitsverordnung. Dennoch wird Barrierefreiheit oft als „Sonderfall“ behandelt. Tatsächlich verbessert eine barrierefreie Nutzung das Erlebnis für alle Nutzer:innen, nicht nur für Menschen mit speziellen Bedürfnissen und bietet so ein enormes Potenzial für Marken, die Zielgruppen zu vergrößern. Und wer will nicht gerne mit den eigenen Produkten grundsätzlich mehr Menschen erreichen?

Auch hier gilt aktuell aber noch oft: Geduld, der Weg ist das Ziel. Deswegen wollen wir alle ermutigen, sich auf den Weg zu machen und Barrierefreiheit Stück für Stück immer mehr umzusetzen und zu gewährleisten.

4. BIAS UND VORURTEILE

Unbewusste Vorurteile sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Wir setzen uns explizit mit bestehenden Vorannahmen und Biases auseinander. So werden wir uns selbst darüber bewusst und können sie dann in unserer Arbeit überwinden oder gezielt einsetzen. Design sollte so weit wie möglich frei von Stereotypen und Klischees sein. Testing mit relevanten Nutzer:innen hilft, diese Biases zu identifizieren und zu beseitigen.

5. PARTIZIPATION

Der Schlüssel zu einem wirklich inklusiven Design ist die Einbeziehung von Nutzer:innen durch Workshops und Gespräche mit Zielgruppen und Stakeholder:innen. Und divers besetzte Teams entwickeln diversere Ideen – eine Maßnahme, die Zeit braucht aber langfristig für den Teaumaufbau berücksichtigt werden sollte. Für unsere Arbeit ist es essenziell, zu verstehen, was Menschen wirklich brauchen. Auch A/B-Testings sind ein wertvolles Tool, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen und das beste Ergebnis zu erzielen. Der letzte Punkt verhindert auch, dass ein Unternehmen Tokenismus betreibt. D.h. wenn Menschen aus marginalisierten Gruppen, wie zum Beispiel BIPoC, in symbolischer Weise dargestellt werden, um den Anschein von Diversität zu erwecken, ohne, dass tatsächlich substanzielle Maßnahmen ergriffen werden, um Inklusion und Gleichberechtigung zu fördern.

Fazit:

Diversity Design ist kein einmaliger Prozess, sondern ein dynamisches Konzept, das kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt werden muss. Bei ZENTRALNORDEN leben wir diesen Ansatz, um Designs zu schaffen, die nicht nur inklusiv, sondern auch zukunftsweisend sind. Das heißt auch, dass wir Projekte ins Leben rufen, die sich auf gesellschaftlicher Ebene für mehr Toleranz und Sichtbarkeit von marginalisierten Gruppen einsetzen. Deshalb haben wir anlässlich der Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg 2024 den DEMO-MAT gestaltet und entwickelt.

Klingt interessant für dich? Vereinbare direkt ein kostenloses Erstgespräch mit Julika: jz@zentralnorden.com

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Leonie Holkenbrink

Strategin | ZENTRALNORDEN

Als erfahrene Kommunikationsstrategin sowohl auf Agentur- als auch auf NGO-Seite hat Leonie schon so manche kommunikative Herausforderung gemeistert. Egal worum es geht, sie muss alles auf den Punkt bringen. Leonie gestaltet kreative Workshops für unsere Kund:innen und ist vielleicht die einzige Person, die Meeting Marathons liebt. Neben ihrer Arbeit bei ZENTRALNORDEN setzt sich als Mediatorin für eine positive Streitkultur ein.

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