Zukunftsforschung beschäftigt sich aus der Perspektive der Gegenwart mit möglichen, wahrscheinlichen und wünschbaren Zukünften. Aus dem Plural wird deutlich: „Die Zukunft“ gibt es für Zukunftsforschende eigentlich nicht. Wie auch? Wir bewegen uns in einen chaotischen kollektiven Erwartungshorizont hinein, dessen Rahmenbedingungen von Kräften außerhalb unserer Macht beeinflusst werden. Denk an einen Zeitstrahl. Vom Jetzt aus gesehen, liegen all die möglichen und unmöglichen Zukünfte gleichberechtigt vor uns. Das Dilemma: Niemand weiß, welche Zukunft eintreten wird. Deshalb müssen wir ständig unter Unsicherheit Entscheidungen treffen, die wiederum Auswirkungen auf den Lauf der Dinge haben. Fertig ist das Chaos.
Angewandte Zukunftsforschung hilft Menschen, Unternehmen und Organisationen dabei, aus diesem (Un-) Möglichkeitsraum systematisch plausible Zukünfte zu erschaffen und nutzbar zu machen. Dafür werden unterschiedlichste Signale, Trends und Perspektiven auf analytische und kreative Weise kombiniert. Das Ergebnis sind Prototypen möglicher Zukünfte, die zeigen, was sein könnte. Mit diesem Wissen können schließlich wünschenswerte Zielbilder formuliert werden. Um dann mit aller Gestaltungs- und Überzeugungskraft darauf hinzuwirken, diese Realität werden zu lassen. Zum Beispiel mit einem partizipativen Projekt, in dem die Menschen im Kiez herausfinden, wie sie sich ihr Zusammenleben in 20 Jahren vorstellen und ihre Nachbarschaft dann entsprechend mitgestalten. Oder mit einem strategischen Ausblick auf die Zukünfte unserer Ernährung im Jahr 2030 als Input für Innovation und Marketing bei einer Küchen- und Einrichtungsmarke.
Egal für welchen Lebensbereich: Zukunftsforschung macht Zukünfte sichtbar und ermöglicht einen Diskurs über wünschenswerte, langfristige Ziele und die Strategien, um diese zu erreichen. Durch diese Auseinandersetzung wird Zukunft greifbar, formbar und gestaltbar. Und diese Möglichkeit macht schlicht ... BAM!